idea/concept, 2005
Tatjana Fell and Lisa Glauer
Innerhalb des Projekts wollten wir die Bewohner mit dem Rezeptionskontext zeitgenössischerKunst vernetzten.
Wir erforschten welche Vorstellungen und Ideen das Bild von Kunst beherrschen, welche „Reibungspunkte“ und Stereotypen erkennbar werden.
Wir arbeiteten mit Irritationsmomenten, die die gesellschaftlichen und privaten Distinktionsprozesse erkennbar machen und versuchten Begrenzungen ästhetischer Wahrnehmung aufzubrechen.
Das Projekt sieht verschiedene Aktionsfelder vor, die in einer „Zentrale“ als festem Raum
Zusammengeführt und ausgewertet werden.
1. Umfrage und Plakataktion
Die Menschen werden eingeladen, das was eigentlich als städtische Plage empfunden wird, Graffiti auf Plakaten zu betreiben. Über einen längeren Zeitraum platzieren wir an verschiedenen, frequentierten Plätzen und an Bushaltestellen von uns gestaltete Plakate. Der Bildinhalt assoziiert bestimmte Situationen, zu denen sich der Betrachter in Bezug setzten kann. Er wird eingeladen, sich in die Leerstellen des Bildes einzuschreiben, eine persönliche Aussage zu treffen. Je nach Einfl ussnahme auf das Plakat verändert sich die Bildaussage und somit die Bildwahrnehmung.
2. Haltestelle
Wir benutzen eine Haltestelle des öffentlichen Verkehrsverbunds als „Einstieg“ für unsere zweite Umfrageaktion (denkbar wäre auch eine fiktive zusätzliche Haltestelle zu errichten, an der der Bus kurz stoppt). Mit dem Bus zu fahren ist eine Bewegung, die unweigerlich Territorien überschreitet, die Grenzen, Knotenpunkte und offene Gebiete sichtbar macht.Der Moment des Anhaltens ist ein Moment des „shifts“, ein Moment des Umbruchs in der Bewegung.
Wir befragen die Leute im Bus, was sie am liebstem aus ihrem Fenster sehen.
photography and poster layout Tatjana Fell