Installation_Sound Scape_Video_Performance_Edition
Kollektives Forschungsprojekt: Tatjana Fell & Fernando Niño-Sanchez
Galerie Axel Obiger, Berlin 2013
Wir beginnen nicht mit Bachelard, Lefebvre, Heidegger oder Hölderlin, auch nicht mit Hannah Arendt oder Platon, wir beginnen bei uns und mit uns, mit der Erforschung des Naheliegenden, immer vorhandenen und unausweichlichen Abgeschlossenseins, dem Innen und Außen der eigenen Existenz, der Person, der Künstlerperson.
Wir arbeiten nicht, wie es sonst unseren künstlerischen Arbeiten eigen ist, vom Kontext zum Text, von der Peripherie zum Zentrum, von kulturellen, politischen, sozialen Feldern an Schnittstellen mit deren GestalterInnen – zur terra humanum.
Es wird aus dem „Nichts“ geschöpft, aus dem Weiß die Farbigkeit abgeleitet, aus der Transparenz die Zeitlichkeit, aus der Endlichkeit der Sprache eine Ordnung und aus der Handlung der Tonus von Bewegung und Resistenz, das Geräusch gibt den Klang von Hoffnung oder Aufgabe und wirft zurück was man selber sich ertasten und erfühlen kann.
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Wir beginnen nicht mit Bachelard, Lefebvre, Heidegger oder Hölderlin, auch nicht mit Hannah Arendt oder Platon, wir beginnen bei uns und mit uns, mit der Erforschung des Naheliegenden, immer vorhandenen und unausweichlichen Abgeschlossenseins, dem Innen und Außen der eigenen Existenz, der Person, der Künstlerperson.
Wir arbeiten nicht, wie es sonst unseren künstlerischen Arbeiten eigen ist, vom Kontext zum Text, von der Peripherie zum Zentrum, von kulturellen, politischen, sozialen Feldern an Schnittstellen mit deren GestalterInnen – zur terra humanum.
Es wird aus dem „Nichts“ geschöpft, aus dem Weiß die Farbigkeit abgeleitet, aus der Transparenz die Zeitlichkeit, aus der Endlichkeit der Sprache eine Ordnung und aus der Handlung der Tonus von Bewegung und Resistenz, das Geräusch gibt den Klang von Hoffnung oder Aufgabe und wirft zurück was man selber sich ertasten und erfühlen kann.
Als Work in Progress konzipiert entscheiden wir uns innerhalb dieser Installation zur Verhandlung, zur Kooperation, Kollaboration und gemeinsamer Forschungsreise, die Stellen von Begrenzung und Perforation, Ränder, Schnitte und Überlappungen nachzuzeichnen, zu berühren, zu besehen und aus dem daraus sich formenden, Wert zu entdecken ? jenseits der gewohnten Negationen des Durchtrennens, Abspaltens, Absonderns.
In Kolumbien geboren, thematisiert Fernando Niño-Sanchez besonders Eindrücke kultureller Diversität und bearbeitet soziale Akkulturationsprozesse und Konfrontationen mit visuellen Wirklichkeiten auf einer ästhetischen Ebene.
Meine Arbeiten reflektieren Zonen des Übergangs von latenter Existenz zu Sichtbarkeiten, hierarchische Strukturen, Bewertungssysteme, sowie Konnotationen und deren Wirkweisen und öffnen Übergänge zur Partizipation.
In der speziell für den Raum von Axel Obiger konzipierte Installation arbeiten wir mittels eines Netzwerks aus Metaphern und Verweisen, die sich erschließen, wenn der Besucher sich aktiv in Bezug setzt.
Mit unserer Performance „Das Wesen der Grenzen“, erweitern wir diese Nachforschungen.
Poetry of Limits ist Hommage sowohl als Suche ? ein taktiles Erforschen räumlicher Erfahrung synchron mit einem Moment des Vergewisserns. Raum offenbart sich hier als Bedingung und Relation, nicht als Ort und ? da unsere Körper ihrer Bewegung ausgesetzt sind ? konstruieren wir Raum unentwegt, innerhalb eines Prozesses der Selbsterkenntnis und dem Erkennen Anderer.
So ist ein Positionieren im Raum eine Haltung im Sein selbst, eine wechselseitige Abhängigkeit von Körper und Raum. Unsere Hände sind die unseren, wenn sie berühren. Wohin wird Berührung sich spiegeln? Wie warm wird der Raum sein zwischen Widerstand und Weitläufigkeit?
Begrenzungen zu erforschen ist eine Reise, ein Erforschen unserer Fähigkeiten Außenwelt wahrzunehmen, das Andere, die Anderen. Begrenzungen sind flüchtig. Sie sind Grammatik, strukturgebende Schichten individueller Texturen und Kontexte. Begrenzungen sind feine Linien (perforierte), sie trennen und definieren gleichzeitig das Innen und Außen, mich, Dich, uns. Begrenzungen sind Positionierung und Fixpunkt für ein Hinausreichen ins Universum.
Das Video dokumentiert die Erforschung der Verantwortung, die wir mit dem Setzten und Respektieren von Begrenzungen und somit dem gleichzeitigen gestalten des Raumes der uns umgibt übernehmen. Wir haben uns entschlossen die Farben nicht vollständig gesättigt erscheinen zu lassen um einen Suchprozess abzubilden, der sich in ständiger Unvollständigkeit und Bewegung befindet. Der milchig-blaue, durchscheinende Filter verweist auf unsere persönliche Wahrnehmung von Begrenzungen und bezeichnet deren latente Erscheinung inmitten ihres, sich dynamisch entwickelnden und auflösenden Daseins.